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Collar basiert lose auf einem Traum, den Regisseur Ryan Nicholson vor einiger Zeit hatte. Spontan von der Idee eines Obdachlosen, der Frauen ankettet, foltert und vergewaltigt, fasziniert, rief er eine Indiegogo Kampagne ins Leben, um den Film von seinen Fans pledgen zu lassen. Nachdem Illusions Unltd. noch als Produzent mit ins Boot kam, war der Film praktisch schon im Kasten. Allen Ankündigungen zum Trotz ist "Collar" jetzt kein wirklicher K.O. Schlag für den Zuschauer geworden, aber immerhin ein recht siffiges Grindhouse Filmchen. Die Story um den folternden Penner wurde mit einer sich einmischenden Polizisten, sowie zwei Jungs, die in ihrer Freizeit Bumfights filmen, noch etwas aufpoliert. Doch leider verläuft sich "Collar" sehr schnell in seiner nicht nachvollziehbaren Handlung. Die Hintergrundgeschichte des tötenden Obdachlosen, übrigens gespielt vom laufenden Fleischberg Nick Principe, als vom Pfarrer missbrauchter Junge, ist ebenso klischeehaft wie letzten Endes unnütz. Auch die beiden Hobby-Nachwuchsfilmer, die Obdachlosen 5 Dollar geben, damit sie sich gegenseitig die Köpfe einschlagen, wollen so gar nicht ins Geschehen passen. Klar, man könnte es als Anspielungen an die realen "Bum Fights" Filme der Indecline Schmiede ansehen, aber letzten Endes wird es in "Collar" auch bloß zum Selbstzweck verwendet. Für mich als großer Fan von Ryan Nicholsons bisherigen Werken, machte sich allerdings dann auch im Bereich der Effekte etwas Ernüchterung breit. Natürlich wird hier gefoltert und heftig Grenzgebiet des §131 StGB geschnetzelt, so dass jedes Amtsgericht seine wahre Freude an dem Streifen hätte, aber von Nicholson ist man doch andere Gore-Attacken gewohnt. Schnell geschnittene Tötungsszenen kennt man von ihm nicht, denn er ist einer der wenigen, der die Kamera bei seinen Killszenen meistens so lange draufhält, bis der Effekt schon anfängt zu langweilen. Das ist aber nunmal sein Markenzeichen und gerade im Falle von "Collar" habe ich fest damit gerechnet, dass dieser wirklich extrem unabhängige, von seinen Fans größtenteils produzierte Film, noch brutaler zur Sache schreitet. Erwähnenswert ist auch die Tatsache, dass der Film, zusammen mit "Torched" und mit Abstrichen auch "Star Vehicle", einer der wenigen ernsten Nicholson-Filme ist. Er verzichtet auf sperrfeuerartige "Fuck-Salven" wie in "Gutterballs", bietet keinen Anspielungen auf trashige Eastern (Live Feed) oder andere Horrorfilme wie "Street Trash" (Hanger) und liefert keine pubertären Sexwitze (Famine). Das kann man gut finden oder nicht - Fakt ist (und das möchte ich nochmal erwähnt haben), dass Ryan Nicholson mich mit seinen bisherigen Filmen immer unterhalten konnte und einer meiner bevorzugten Horror Regisseure ist. Unter anderem auch gerade aufgrund seiner Filmzitate. Nur von "Collar" hätte ich mir dann doch etwas mehr erwartet, als "nur" einen düsteren Rape And Revenge Film. Mit Unter 80 Minuten Laufzeit hat man genau das richtige Mittelmaß erwischt um nicht zu langweilen, genauso wie der Film sich eher wie ein kleines Geschenk an die Fans anfühlt, als ein tatsächlicher "Spielfilm". Er ist ein schneller Fingerschwenk des Meisters, wenn man denn so möchte, der sich durch die simple, wenn auch völlig verworrene Handlung samt nicht nachvollziehbaren Handlungen der Protagonisten, gewaltig das Bein stellt. Glückwunsch an der Stelle auch an meine Mutter, die im Abspann unter "Special Thanks" geführt wird, da ich aufgrund fehlender Aufmerksamkeit über ihr PayPal Konto gespendet habe. Somit wurde mir unwissentlich der Credit gestohlen und wir haben eine Anekdote auf künftigen Familienfeiern mehr. Irgendwann wirst du es mir allerdings noch danken ;)